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© © Hannes Heigenhauser Mount Inspire Photographie

Skitouren gehen: Profi-Tipps von der Bergwacht

Datum: 21.03.2022
Von: Hannes Heigenhauser

Wir begleiten Veit Heigenhauser von der Bergwacht Reit im Winkl auf der Skitour "Om Umme" vom Fellhorn zur Steinplatte. Er erklärt uns, worauf es bei einer Skitour ankommt, von der Vorbereitung bis zur Durchführung.

 

Es geht los - Material und Planungscheck

„Wetter und Zeit sind die entscheidenden Komponenten, nicht nur bei dieser Skitour.“ Mit diesen Worten begrüßt mich Veit Heigenhauser um kurz nach sieben Uhr am Tourenparkplatz in Seegatterl. Wir haben uns verabredet, um gemeinsam auf Tour zu gehen. Unser Ziel, die Skitour „Om Umme“. Ein echter Klassiker, der vom Fellhorn hinüber zur Steinplatte führt. Veit Heigenhauser ist ausgebildetes Mitglied der Bergwacht Bayern und zudem Naturschutzwart der Bereitschaft Reit im Winkl. In diesen Funktionen ist er bestens mit der Region und den Besonderheiten dieser Skitour vertraut.

Für den heutigen Tag ist strahlender Sonnenschein vorhergesagt, deshalb können wir die Tour in vollen Zügen genießen. Trotzdem lassen wir uns nicht unnötig Zeit, kontrollieren noch einmal unser Material und machen den obligatorischen LVS-Check. Damit wird sichergestellt, dass unsere Lawinenverschütteten-Suchgeräte (LVS) eingeschaltet sind und reibungslos funktionieren. Und nach dem Check geht es auch schon los.

Anfangs verläuft die Tour über die Nattersbergalm zur Hemmersuppenalm gemächlich nach oben. Grüne Schilder des DAV weisen uns den Weg in Richtung Straubinger Haus. Zeit genug, um über die heutige Tour und ihre Besonderheiten zu sprechen. Veit erklärt:

„Früher ging man diese Tour nur im Frühjahr, wenn die Tage schon wieder länger sind und das Wetter stabiler. Doch mittlerweile sind viele Tourengeher auch im Hochwinter „om umme“ unterwegs. Dabei unterschätzen sie die Zeit, die man auf dem Hochplateau benötigt, um zur Steinplatte zu kommen. Und ehe man sich versieht ist wird es dunkel.“ Zeit ist für uns heute kein Problem, mit einem zügigen Schritt geht Veit voran und wir erreichen das Almgebiet rund um das im Winter nicht bewirtschaftete Straubinger Haus. Dort können wir die spektakuläre Aussicht auf das Kaisergebirge auskosten.

Hinauf zum Fellhorn - Gelände Check

Wegen des traumhaften Wetters und der fantastischen Aussicht entschließen wir uns, den Gipfel des Fellhorns mitzunehmen. Das Gipfelpanorama sucht seinesgleichen, wenngleich man die mächtige Gipfelwechte immer beachten sollte! Oben am Gipfel erklärt mir Veit den weiteren Streckenverlauf:

Zwei Drittel der Tour führen über österreichisches Gebiet. Er zeigt hinüber zum mächtigen Felsblock der Steinplatte auf dessen Vorderseite die Skipisten deutlich erkennbar sind. „Bei gutem Wetter ist die Orientierung leicht, da man sich immer an der Steinplatte ausrichten kann, um über das Hochplateau zu gelangen. Aber bei Nebel oder Dunkelheit - keine Chance. Es gibt kaum Bäume oder Sträucher, an denen man sich orientieren kann. Und zur österreichischen Seite fällt die Hochebene sehr steil und über Wechten ab. Da kann es auch schnell einmal gefährlich werden.“

»Bei gutem Wetter ist die Orientierung leicht, da man sich immer an der Steinplatte ausrichten kann, um über das Hochplateau zu gelangen. Aber bei Nebel oder Dunkelheit - keine Chance!«

Veit Heigenhauser, Bergwacht Reit im Winkl

Auf der Hochebene - Schnee Check

Wir ziehen die Felle von unseren Skiern ab und fahren vom Fellhorn entlang der Aufstiegsroute ab. Vom Straubinger Haus beginnt der Weg zu den Durchkaseralmen oberhalb des Höhenparkplatz Steinplatte. Auch diese Almen sind im Winter nicht bewirtschaftet. Im Frühjahr kann man die Tour auch mit Langlaufskiern gehen, wenn der Firndeckel trägt. Wenn man gut in Form ist, kann man beinahe schon bis zu den Durchkaseralmen skaten. Im Hochwinter hingegen ist man besser mit Tourenski unterwegs und lässt die Felle bis nach den Almen an den Skiern.

Obwohl wir uns nicht viel Zeit lassen, benötigen wir fast zwei Stunden bis zum Almgebiet im Bereich der Steinplatte. Die Aussicht ist dabei kaum in Worte zu fassen, man bewegt sich immer über den Bäumen inmitten einer traumhaften Bergkulisse, mit Blicken zum Großglockner und Großvenediger.

Der Schnee ist gut verfestigt und vom Wind gepresst, deshalb macht es auch nichts aus, dass wir mit Fellen unter den Skiern unterwegs sind. Der Weg ist teilweise mit Schneestangen gekennzeichnet, was die Orientierung erleichtert.

 

Blick auf Reit im Winkl
© © Chiemgau Tourismus, Thomas Kujat

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Finale - Abfahrt nach Seegatterl

An den Durchkaser Almen machen wir in der Sonne ausgiebig Rast und genießen das traumhafte Wetter. Danach fahren wir hinab zum Höhenparkplatz Steinplatte, weiter zur Talstation Schwarzloferlift und und steigen auf zur Winklmoos-Alm. Rasant geht es dann über die Skiabfahrt hinab nach Seegatterl.

Mittlerweile ist es kurz nach 15:00 Uhr und Seegatterl liegt schon im Schatten. Obwohl wir uns nicht viel Zeit gelassen haben, waren wir acht Stunden unterwegs. Ein langer Tourentag geht zu Ende, der ausgezeichnete Kondition verlangt, aber mit herrlichen Ausblicken belohnt. Aber auch mit der Erkenntnis, dass jede Tour ordentlich geplant und vorbereitet werden sollte.

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Über den Autor Hannes Heigenhauser

Hannes Heigenhauser ist selbstständiger Texter und in jeder freien Minute in den Bergen rund um Reit im Winkl unterwegs. Das Schönste ist für ihn die Vielfalt und Abwechslung der Region, ganz gleich ob im Winter oder im Sommer.

Seine Texte handeln von Erlebnissen am Berg, der richtigen Vorbereitung und Reit im Winkler Persönlichkeiten.