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© © Markus Schmuck

Schneeschuhrunde am Hausberg

Datum: 08.04.2021
Von: Stefanie Dehler

Wer mit dem Schneeschuhwandern anfangen möchte, wird immer erst einmal zusammen mit Wanderführer:innen losziehen, oder einen Kurs besuchen. Aber dann, für die ersten einfachen Touren allein, sucht man sich am besten etwas wie die Hausberg-Runde in Reit im Winkl. Eine ideale Übungsrunde für neue Schneeschuh-Fans mit vielen Einkehrmöglichkeiten.

Wie gut die Hausberg-Runde zu gehen ist, hängt natürlich immer von der aktuellen Schneelage ab. Meist ist der beschriebene Weg gut zu gehen und geschützt vor Lawinen.

Dennoch sollten vor einer Schneeschuh-Tour immer Schneebericht und Wetterbericht eingeholt werden sowie aktuelle Informationen zur Wegbeschaffenheit, z.B. bei den Vermieter:innen, bei der Tourist Information oder bei Wanderführer:innen, die auch geführte Touren anbieten.

Hier beschrieben ist die Schneeschuhwanderung Ende Januar 2017, der letzte Schneefall war schon einige Tage her, der Deutsche Wetterdienst meldete regelmäßig eisige Rekorde mit Reit im Winkl als kältestem Ort Deutschlands. Dadurch war der Weg sehr einfach zu gehen.

Starten kann man die Tour an vielen Stellen in der Ortsmitte, am Parkplatz am Festsaal zum Beispiel oder an der Kirche. Orientierung bieten die auffälligen grünen Schilder, die nicht nur den Weg zeigen sondern auch ein Höhenprofil und an welchem Punkt der Gesamtstrecke man sich gerade befindet.

Im Ort selber sind Schneeschuhe selten zu gebrauchen, doch sobald wir die letzten Häuser hinter uns gelassen haben, stoppen wir kurz für einige Panoramafotos und ziehen dann die Schneeschuhe an.

 

© © Chiemgau Tourismus

Wir wandern in Richtung Eckkapelle, der Weg ist gut eingetreten und gerade breit genug für zwei Schneeschuhe nebeneinander. Die Stöcke landen rechts und links im tieferen Schnee und man merkt: ohne die Schneeschuhe würden wir wahrscheinlich tief einsinken und der Schnee würde uns von oben in die Wanderschuhe fallen.

So geht es in angenehmer Steigung auf sonnigem Weg hinauf. Im Sommer verläuft hier übrigens einer der fünf Reit im Winkler Premium Wanderwege, der Kapellensteig.

Natürlich muss an der Eckkapelle eine Pause eingelegt werden – zum Bestaunen des Altars in der Kapelle und des Panoramas in der anderen Richtung, zum Stärken mit einem Schluck Tee aus der Thermoskanne und ein paar Keksen und um noch einmal das Gesicht in die Sonne zu halten.

Denn es folgt ein zäher Wegabschnitt: es geht in den schattigen Wald hinein, auf dem breiten Fahrweg zur Glapfalm hinauf, auf dem kaum noch Schnee liegt und man kurz überlegt die Schneeschuhe ganz auszuziehen. Andererseits – der Weg ist recht steil und beim gleichmäßigen Gehen wird uns trotz Schatten warm, da ist es gar nicht von Nachteil, dass man sich nicht zu sehr auf den Weg konzentrieren muss.

Hinter der Glapfalm kommen wir wieder auf einen hüftbreiten Pfad, passieren einen zugefrorenen See und hören nur noch ein einziges Geräusch – das Knirschen der Schneeschuhe.

Um uns herum Stille. Hierhin, auf die “Rückseite” des Hausbergs, dringt kein Autolärm, kein Hundebellen, keine Radiomusik. Immer wieder bleiben wir stehen, atmen tief durch und lauschen der Stille.

Links von uns blicken wir später in Richtung Gipfel des Wetterkreuzes, doch der kurze, steil abfallende Abstecher ist im Winter leider nicht begehbar. Also schauen wir lieber nach rechts, auf die bizarren Kunststücke aus Eis an der Felswand.

© © Eisele Hein

Einige steile Serpentinen später lichtet sich der Wald, wir nähern uns den freien Almgebieten der Hutzenalm.

Unser Weg ist zwar immer noch deutlich erkennbar aber der herrliche Pulverschnee auf der Alm lässt uns schnell vom Wege abkommen und über unberührte weite Schneeflächen stapfen.

Flach und ohne Absturzgefahr kann hier jede:r Anfänger:in Erfahrungen mit den Schneeschuhen sammeln und herumtoben!

Dann, nach vielleicht zwei Stunden im Schnee, wird es Zeit die Brotzeit zu planen. Teilen wir Suppe, Hauptspeise und Kuchen auf verschiedene Hütten und Gasthöfe auf? Oder entscheiden wir uns für eine ausgiebige Pause?

An unserem Weg liegen die Hutzenalm, die Stoaner Alm und der Birkenhof – und von Birnbach aus ist es ja nicht mehr weit bis ins Ortszentrum mit der großen Auswahl an Einkehrmöglichkeiten.

Wir haben 444 Höhenmeter überwunden, unser höchster Punkt war auf 1.088 Metern – jetzt ist die Zeit gekommen, die Energiespeicher wieder aufzufüllen und noch einmal an die schöne Wanderung zurück zu denken.

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Über die Autorin Stefanie Dehler

Stefanie Dehler arbeitet in der Tourist Information, wo sie unter anderem für die Website und das Online Marketing zuständig ist.

Viel lieber wäre sie ja den ganzen Tag in den Bergen rund um Reit im Winkl unterwegs, beim Berggehen und Trailrunning, mit dem MTB, mit Ski und Schneeschuhen und bei der Alm-Brotzeit.